Mittwoch, 30. März 2016

James Bond - “The World Is Not Enough”






“The World Is Not Enough”
1999 war der  19. 
 James-Bond Film.
Mit meinen damals
50 Jahren auf dem 
Buckel war mir  klar,
dass Bond längst nicht mehr
 diesselbe Wirkung  auf mich
haben konnte, wie 
mit 15, als ich dem Agenten mit 
der Doppelnull zum ersten Mal
begegnete.
In der Zwischenzeit war das
 erste grosse Bondfieber
längst abgeebbt und die 
einstige Ikone der Popkultur 
war etwas in die Jahre gekommen.

Hauptdarsteller und Bösewicht 
waren mittlerweile jünger als ich
und es war wohl nur noch
die Macht der Gewohnheit , 
die mich noch ins Kino lockte.
Pierce Brosnan spielte zum 
dritten Mal die Hauptrolle.
Nach dem einigermassen geglückten 
Relaunch mit “Goldeneye” hatte
mich “Tomorrow Never
Dies” eher enttäuscht.
Der Film variierte einmal mehr
 das einstige Erfolgsrezept, reihte
 bekannte Versatzstücke in
neuer Reihenfolge aneinander
und rettete sich mit tricktechnisch 
ausgetüftelten Action-Sequenzen 
über die Schwächen
 des Drehbuchs hinweg.


“The World Is Not Enough”
ist etwas besser gelungen.
Die Eröffnungsequenz dauerte fast eine
Viertelstunde.
In Bilbao sucht Bond
in einer Schweizer Bank nach
Informationen über
einen vermissten Agenten.




Die Dame 
überreicht Bond nebst einigen Dokumenten
 eine Zigarre und tötet bald darauf
einen der Anwesenden.

Es fällt der prophetische Satz:
"If you can't trust a Swiss banker,
what has the world come to?"




Bond rettet sich mit
einem Koffer voller
Geld mit  einem 
Sprung aus dem Fenster
vor der Polizei.




Bond schenkt Moneypenny die
Zigarre weiter.
Was heutzutage wohl bereits an
sexuelle Belästigung am
Arbeitsplatz grenzen würde,
entlockt ihr ein verklärtes Lächeln.




Der Geldkoffer entzündet sich selbst und
explodiert. Das MI6 Gebäude fliegt in die Luft.




Bond hat ein Mini- Rennboot
 zur Hand ( eine Anspielung
an Roger Moores
berühmte Motorbootjagd in
"To Live And Let Die"?)
 und verfolgt
die Attentäterin,
Maria Grazia Cucinotta 
(eben die Anfangs erwähnte 
Zigarrendame)...





... die schlussendlich
mit einem Heissluftballon explodiert.
Das Warum und Wieso
blieb zwar auf der Strecke, aber
es war ein fulminanter Auftakt
und vielleicht würden
die aufgeworfenen Fragen ja noch ihre
Aufklärung finden.





Doctor Molly Warmflash
(Serena Scott Thomas)
kümmert sich um Bonds
angeknackste Schulter.





 "Q" stellt seinen designierten
Nachfolger "R"
(John Cleese) vor.






Bond wird zum Schutz von
 Elektra,( Sophie Marceau)
der Tochter des ermordeten 
Industriellen Sir Robert King,
 abgestellt, die jedoch  unter 
dem “Stockholm Syndrom”
 leidet und mit dem Mörder
 ihres Vaters. dem 
russischen Terroristen Viktor Zokas, 
genannt Renard gemeinsame Sache macht.
Und weil eine Verfolgungsjagd
auf Skiern mittlerweile
in jeden Bond gehört, gehen sie
pflichtschuldigst Skifahren.





Wie Bond von Doctor Warmflash weiss,
sitzt Renard (Robert Carlyle)  eine
Kugel im Kopf, die ihn zunehmend irrer macht.

Von Sophie Marceau war ich traumatisiert,
 weil unsere Tochter damals
den Ersterfolg von Frau Marceau, ...





... die Teeniekomödie
"La Boum" sozusagen
in der Endlosschlaufe
 im Videogerät hatte.
Auch wenn Sophie Marceau der erste
weibliche Hauptbösewicht
in einem Bondfilm war,
mich konnte sie nicht überzeugen.




"Q"s neueste Erfindung:
eine "Röntgenbrille".
Solche X- Ray Glasses, warfen mich
 gleich 35 Jahre in der Zeit zurück,
als die Werbung für  solche Brillen
unerwartete Einblicke versprachen.





Valentin Zuchovsky
(Robbie Coltrane) ist auch
wieder mit von der Partie,
"M" wird gefangen genommen
(das wäre Bernard Lee nie
und nimmer passiert)
 und  Dr. Christmas Jones
(Denise Richards)
(Nicht verwandt mit Indiana Jones)
taucht auf und gewinnt damit
2000 die Goldene Himbeere
als schlechteste Nebendarstellerin.

Und es passierte dasselbe, wie in
den Filmen zuvor.
nach einem viel versprechenden .
Auftakt und der Vorstellung
der Figuren,
zerbröselt die Geschichte.


Nach der Hälfte des Films wird
 jedem ausser Bond klar, dass die
schutzbefohlene Elektra King
 hinter allem steckt.


Es wird gehauen und geschossen und getaucht,
aber nichts, was irgendwie neu, spannend oder aus
dem Rahmen fallend wäre.






Ausser vielleicht, dass Bond dumm genug ist, sich
von Elektra King fast garottieren zu lassen...






... und gerade
noch von Zuchovsky gerettet wird,





 Renard ,  ein eher farbloser Schurke mehr,
stirbt einen wohlverdienten Tod...





... und Dr. Jones und Bond f
allen sich in die Arme,
was den gestrengen Augen
(bzw. der Wärmebildkamera)
 des MI6 nicht entgeht.
Das war's!
Ein weiterer, durchschnittlicher
Bondfilm, bei dem viele
 gute Ansätze verschenkt wurden.




Der Titelsong wurde von "Garbage"
interpretiert.