Dienstag, 1. September 2015

Tom Horn





Tom Horn, 
( 21. Nov.1860 - 20. Nov. 1903 )
war eine der letzten
Legenden und zugleich
eine tragische Verkörperung des
untergehenden Wilden Westens.
Er lief früh von seinem Zuhause
 in Missouri weg und wurde
Postkutschenfahrer und
 arbeitete als Schwellenleger
 beim Bau der
Santa-Fe-Eisenbahnlinie





Dann war er für ein Jahrzehnt
lang Scout in der Armee
 der Vereinigten Staaten, bis sich  
Geronimo und seine Apachen 
 1886 im Gebiet der Sonora ergaben. 






Er war Dolmetscher  bei
 der Verhandlung gegen 
Apache Kid und  wurde
Nachfolger von Al Sieber.





Mit  Al Sieber fand er  eine Silbermine
 in Tombstone, Arizona.
Nach seiner Armeezeit
war er erfolgreicher Rodeoteilnehmer bei 
der „Cowboy-Competition“ wo er mehrfach
 gegen den legendären
Charlie Meadows gewann.
Dann arbeitete er als
Sheriff und als Agent der
Pinkerton Detectiv Agentur.
 In den folgenden Jahre 
war er Deputy US-Marshal
 und Weidedetektiv 
 in Wyoming und Colorado . 
Während des Johnson County War 
war er bei der Wyoming Stock Grower's
 Association beschäftigt.





Nach einem weiteren Abstecher zur 
Armee während des Spanisch -
 Amerikanischen Krieges
kehrte Horn  1901 nach Wyoming zurück
und arbeitete als Kopfgeldjäger
 für den  Viehbaron 
und Chef der Iron Mountain 
Ranch Company John  C. Coble.




Am 18. Juli 1901 wurde 
der vierzehnjährige Willie Nickell, 
aus dem Hinterhalt ermordet.
 Der grossgewachsene Junge
 trug  Hut und Mantel 
seines Vaters und sah diesem aus
 aus 300 Yards Entfernung sah 
zum Verwechseln ähnlich. Horn wurde nach
  fragwürdigen Indizien 
für den Mord verantwortlich gemacht und 
 zum Tod durch den Strang verurteilt.





Heute ist mehr als  umstritten, 
ob Horn wirklich den Mord begangen hat.

Sein alter Weggefährte Al Sieber
nahm damals schon entschieden Partei für ihn.

Im Jahr 1993 wurde der 
Fall in einem Schauprozess 
in Cheyenne neu verhandelt
 und Horn wurde freigesprochen.




versucht, Tom Horns
tragische Geschichte, basierend auf dessen
eigenen Worten, nachzuerzählen.
 Eine Geschichte, die nur vor dem veränderten
geschichtlichen Hintergrund
des ausklingenden Westens
nachzuvollziehen ist.

Seit  dem ungewöhnlich harten Winter
 1886, in dem  Tausende Rinder  
erfroren oder verhungert waren,
schwelte in Wyoming ein Kampf zwischen 
 Rinderzüchtern und neu zuziehenden
 Siedlern um das freie Land.
Nach dem Heimstättengesetz 
von 1862 hatte jeder
Siedler das Recht, ein Stück
 Land in Besitz zu nehmen. 
Die Rancher beanspruchten 
das Land als rechtmässige 
Besitzer, und grenzten es 
mit Stacheldraht ein.
Nach und nach gab es keine
 offenen Weiden mehr. 
Kälber  ohne Brandzeichen, 
(Mavericks) galten bislang als herrenlos 
und jeder durfte ihnen sein
 Brandzeichen aufsetzen.
1884 wurde diese bis anhin gültige
Praxis für illegal erklärt. Wer einem
 Rind ein Brandzeichen setzte, ohne für
 einen Grossrancher zu arbeiten, 
galt als “ Rustler”,
was mit Viehdieb gleichgesetzt wurde.
Diese Situation hatte bereits
ein Jahrzehnt vor den Geschehnissen, die im 
Film gezeigt werden, zu dem 
sogenannten "Johnson County War"
geführt.




1979 produzierte Steve McQueen
einen Film über Tom Horn
 und spielte selbst die  Titelrolle.

Es war das  Spielfilmdebüt für
den“offiziellen” 
Regisseur  William Wiard 


Fünf Regisseure sollen daran
beteiligt gewesen sein, da Mc Queen
sich immer wieder  in die
Regiearbeit einmischte, so 
dass davon ausgegangen
wird, dass McQueen den Film über 
weite Strecken selbst inszenierte.
Es war sein zweitletzter Film.
Nicht einmal ein Jahr nach der Premiere
  erlag er seinem Krebsleiden. 
Der Film war kein grosser Erfolg, 
geriet zwischendurch fast in Vergessenheit,
galt dann lange als Geheimtipp und
erlangte  dann allmählich  
so etwas wie "Kultstatus".




 Es ist kein Antiwestern. 
Es ist ein Spätwestern, 
wie "Monte Walsh".

Mit dem Stacheldraht, den Kämpfen 
um  Wasser- und Landrechte hatte ein 
neues Kapitel  begonnen und 
Tom Horns Ende  deutet auch 
das Ende des alten Westens an.
Der ungeschriebene "Code of the West
war brüchig geworden,
Wertvorstellungen und Gesetze im Wandel.






Weidedetektiv (Stock detective) und Kopfgeldjäger
Tom Horn mit seinem Scharfschützengewehr,
einer Winchester Model 1876 Kaliber 45-75
wird zu einem anachronistischen Aussenseiter.




Es ist ein ruhiger, wortkarger Film, geprägt 
von der kargen Landschaft, in der er spielt.







Eine Liebesgeschichte mit  der Lehrerin 
Glendolene Kimmel (Linda Evans)
 wird nur ansatzweise angedeutet.

Horns Methoden sind brutal aber effektiv.
Der Name Tom Horn ist nach 
kurzer Zeit ebenso berühmt wie
berüchtigt. Der wenig erfolgreiche
US-Marshal Joe Belle, neidet ihm
einerseits den 
Erfolg und versucht gleichzeitig, daraus
politisches Kapital zu schlagen.
Horn wird zusehends als
skrupelloser Killer hingestellt.

Belle drängt  Coble, Horn zu entlassen.
Die Viehzüchter fürchten, dass ihr
ehrbares Image Schaden nehmen könnte,
wenn sie mit Horns Methoden in
Verbindung gebracht würden.
Es kommt zu dem umstrittenen Tod
des jungen Willie Nickell.
Horn wird die Schuld zugeschoben.






Marshal Belle und ein 
Zeitungsreporter locken Horn in
eine Falle.  Während einer Unterredung
sitzt der Reporter hinter der Tür, schreibt mit 
und verfälscht Horns Äusserungen 
 "Wenn ich den Jungen erschossen hätte,
dann wäre das mein bester Schuss gewesen.
 Und die dreckigste Tat meines Lebens."
später zu einem Geständnis .
 Die heuchlerischen Rinderbarone
 lassen Horn fallen, Horn selbst trägt 
wenig zu seiner Entlastung bei
und wird schuldig gesprochen.
Als er realisiert, dass er einem Komplott
zum Opfer zu fallen droht, versucht er
 aus dem Gefängnis auszubrechen, was
 ihm als Schuldeingeständnis ausgelegt wird.






Tom Horn wurde auch
 bei seiner Hinrichtung
im wahrsten Sinne des Wortes Opfer
einer neuen Zeit. Er war der
 erste Mensch im Westen,
der mittels eines automatisierten
 Galgens, dem sogenannten
„ Julian Gallows“ gehängt wurde.

Mc Queen spielt hervorragend und es mag
vielleicht nicht ganz unbedeutend
sein, dass er ganz zu Beginn seiner Karriere
von 1958 -61
den " Bounty Hunter" Josh Randall
in der Serie "Wanted: Dead or Alive "
gespielt hatte.





Seine abgesägte Winchester 1892"
"Mare's L(a)eg" genannt,
erlangte damals eine gewisse Berühmtheit.
McQueen scheint also eine gewisse
Affinität zu dieser Berufsgattung
am Rande der Legalität gehabt zu haben.