Sonntag, 15. Februar 2015

Big Jake - John Wayne






"Big Jake" kam 1971 in die Kinos.
John Wayne war über 63 Jahre alt, bereits 1964 
war ihm sein linker Lungenflügel entfernt worden,
und so langsam war er “ too old and 
too fat, to jump on a horse “.Waynes grosse Zeit war
vorbei und auch die Zeit des amerikanischen Westerns.
Wayne trug diesen Umständen Rechnung.
Der Film spielt im frühen zwanzigsten Jahrhundert.
im Jahre 1909.






Er liess sich eine einigermassen glaubhafte 
Rolle auf den Leib schreiben. Er spielt
den von seiner Familie entfremdeten Grossvater
 Jacob "Big Jake” McCandles.
Einen Mann aus einer anderen Zeit.







Martha McCandles Ranch wird von
John Fain  (Richard Boone) überfallen und
McCandles Enkelsohn entführt.
Eine dumme Idee, wie jeder wissen sollte,
der je einen John Wayne Film gesehen hat.




John Doucette, ein altgedienter Haudegen
aus so manchem Western, spielt den
Texas Ranger Buck Duggan.

Martha McCandles traut den offiziellen Gesetzesvertretern
 nicht und schickt nach ihrem grantigen Ehemann.





Und so kehrt der alte Patriarch nach
über zehn Jahren wieder
zurück,...




... im Gepäck seine beiden "Greeners"und die
 Derringerpistole "Betsy"  und
tut, was ein Mann eben  tun muss.


Filmpartnerin war einmal mehr Maureen O'Hara.




Beide hatten  bereits  in Rio Grande, ...





The Quiet Man...





...  und MacLintock meist mehr oder minder
zerstrittene Filmehepaare verkörpert.




Der amerikanische Western alter Machart war
unwiederbringlich dahin.
Sam Peckinpah hatte neue Massstäbe gesetzt,
und der Italowestern Spuren hinterlassen,
über die man nicht hinwegsehen konnte.
In "Big Jake" versuchte man der neuen Zeit u.A.
durch neumodische Bewaffnung der Helden
Tribut zu entrichten.





Anstatt der genreüblichen Colts
und Winchesters sah man etwa auch eine
Bergmann Pistole von 1896.
Allerdings soll es sich dabei um eine
vom Requisiteur umfunktionierte
Walther P-38 handeln.





Das Scharfschützengewehr ist ebenfalls
eine deutsche Produktion. eine
Mauser-Danzig (7.92 mm Mauser)

Und die Texas Ranger, die bereits motorisiert ausrücken...






... sind mit Springfield Gewehren ausgerüstet.

Auch bei dem Motorrad, bei dem es sich um eine
vekleidete Honda "Montesa"
handeln soll, wird der
Einfluss des Spaghettiwestern
mehr als deutlich sichtbar.




Zum Vergleich eine Harley Police Model von1909





Die neuen Zutaten waren durchaus stimmig,
trotzdem wollte die Verbindung
von altem und neuem Western
nicht so ganz zu überzeugen.
Der Film schwankt zwischen (unfreiwillig?)
parodistischen Szenen und
ungewöhnlicher Brutalität etwas
unentschlossen hin und her und
"verschenkt" manche gute Szene.





Dann gabs da noch John Waynes Hund "Dog"-
Ein ausserordentlich kluges Tier und wahrscheinlich
ein Vorfahre von Lassie.

Der Kontrast zwischen dem ausgeklungenen
 19. Jahrhundert und der beginnenden Moderne,
stellt sich auch in der Gegenüberstellung
 von zwei Generationen
Westerndarsteller dar..





Eine ganze Reihe der alten Garde
amerikanischer Westerndarsteller
taucht auf,
so John Doucette, Jim Davis und Harry Carey Jr.
Aber es lässt sich nicht leugnen,
allesamt sind sie alte Männer geworden.




 Die junge Garde rekrutierte Wayne im Familien- und
 Freundeskreis. Big Jakes Sohn James und sein Enkel 
werden von Waynes Söhnen Patrick
 und Ethan Wayne gespielt.
 Big Jakes Sohn Michael von 
Robert Mitchums Sohn Christopher und.
der Sänger Bobby Vinton (Blue Velvet) 
spielt Jeff McCandles.
Leider gewinnt keiner der jungen
 Leute so richtiges Profil, und John Wayne
verlässt sich im Generationenkonflikt
auf altbewährte Lösungen, die man ihm altershalber
 aber nicht mehr so ganz abnimmt.







"You can call me Dad, you can call
 me Father, you can call me Jacob
 and you can call me Jake. You can
call me a dirty old son-of-a-bitch,
but if you EVER call me Daddy
 again, I'll finish this fight."




Bruce Cabot Cabot war ein langjähriger Freund 
von John Wayne, mit dem er elf Filme drehte.
Als Sam Sharpnose sieht allerdings eben wie 
ein auf Indianer geschminkter Weisser aus.


Ein besonderes Kränzlein wäre Richard Boone
zu winden,...





...  der als John Fain einmal mehr einen
prachtvollen Erzschurken von
altem Schrot und Korn abgibt.