Mittwoch, 8. Februar 2012

1965



Politisch war das Jahr 1965 durch die Eskalation in Vietnam geprägt.
Die USA bombardierten Nordvietnam und kamen zunehmend
mit ihren eigenen moralischen Prinzipien in
Konflikt, die sie eigentlich in Vietnam zu verteidigen vorgaben.
Dagegen formierte sich im eigenen Land zunehmend Widerstand
in Form von Protestdemonstrationen und
Teach-ins an Hochschulen .
Zugleich wurde das Land von Rassenkonflikten erschüttert.
Malcolm X wurde ermordet.
Die Regierung musste Bundestruppen nach Alabama entsenden,
um den Schwarzen die Wahrung ihrer durch die Verfassung garantierten
Rechte zu gewährleisten.



Musikalisch war 1965 war noch einmal ein ganz grosses Beatles Jahr.
Sie waren mit
I feel fine,
Eight Days a Week,
Day Tripper,
Ticket to ride,
in den Charts...

Sie machten Filmaufnahmen für ihren Film “Help,”...

...veröffentlichten Yesterday
und gegen Ende Jahr das Album Rubber Soul.




Am 26. Oktober 1965 wurde ihnen im Londoner
Buckingham Palace von Königin
Elisabeth II. mit der MBE-Orden verliehen,
was etliche altgediente Veteranen dazu bewegte,
ihren eigenen Orden unter Protest zurückzugeben.




Aber auch die Stones holten mächtig auf.




Die Lords aus Berlin, die mit Melone, Gamaschen und
Prinz Eisenherzfrisur ein etwas extravagantes Outfit pflegten,
hatten mit Poor Boy ihren wohl grössten Erfolg.
Die Byrds coverten Bob Dylans
Mr. Tambourine Man, die Mc Coys landeten mit Hang on Sloopy einen
Supertreffer und Sonny und Cher brachten mit
I got you Babe ihren ersten Klassiker.




In Frankreich waren Hervé Villard mit
Capri, c'est fini und Christophe mit Aline ganz oben.
Zwei unvergessliche Sommerhits.





Die Supremes und der Tamla Motown Sound setzten zur Eroberung
der Musikwelt an. Barry Mc Guire hatte Erfolg mit
seinem Protestsong Eve of Destruction, während in deutschen Landen
Drafi Deutscher mit Marmorstein und Eisen bricht, seinen
ganz, ganz grossen Hit landete.
Unvergessen auch Wooly Bully von Sam the Sham and the Pharaos .





Roger Millers King of the Road,
Shame and Scandal in the Family, die Righteous Brothers
und Herman Hermits teilten sich einträchtig die Hitparadenwelt.




Mr. Bond erlebte mit Thunderball sein viertes Abenteuer.




John LeCarrés The Spy Who Came in from the Cold
brachte einen ganz anderen Typus Agentenfilm aufs Tapet,
gefolgt von The Ipcress File mit Michael Caine.





Gert Fröbe brillierte in "Those magnificent Men in their flying Machines"






Dr. Schiwago brachte die Frauenherzen zum Schmelzen.
Das schmalzige Titelstück Lara's Theme von Maurice Jarré
dominierte einige Wochen
die Hitparade.





Zum (damals) erfolgreichsten Film aller Zeiten
wurde The Sound of Music mit Julie Andrews.
Eine Neuverfilmung der Geschichte der Trapp Familie,
die schon einige Jahre zuvor mit Ruth Leuwerik in der Hauptrolle
auf sämtliche Tränendrüsen zumindest in deutschsprachigen Ländern
gedrückt hatte.





Lee Marvin fand eine seiner besten Rollen in Cat Ballou





Sergio Leone und Clint Eastwood fanden sich
For a Few Dollars More.





Und unser roter Bruder Winnetou starb durch die
Hand des Schurken Rollins...um allerdings bald danach
in Old Shurehand Teil 1 wieder aufzuerstehen.