Dienstag, 18. Januar 2011

Oswalt Kolle


Das Kino Rio in Binningen und das Kino Roxy in Birsfelden hatten 1968 eins ihrer besten
Kassenjahre. Die beiden Vorortkinos spielten nämlich den skandalumwitterten Streifen
“Das Wunder der Liebe”.
Während Basel Stadt seine Bürger nicht für mündig genug hielt, diesen Film zu sehen, erlaubte
der Nachbarkanton Baselland die Aufführung, allerdings erst für Menschen ab 18 Jahren.
Es wurde ein Riesentamtam darum gemacht, was, wie meist in solchen Fällen, die beste Werbung war, die man sich nur wünschen konnte.



Der Film selbst war spiessig und miefig, erst laberten zwei sogenannte wissenschaftliche Berater ellenlangvor sich hin und als es dann endlich zur Sache ging, war es doch eine ziemlich hölzerne Angelegenheit.
Wegen der Befürchtung von unzüchtigen Handlungen des männlichen Publikums war der Film nur schwarzweiss und die ursprünglich vom Schöpfer der Winnetoumelodien, Martin Böttcher
komponierte Musik zu dem Film wurde vom wissenschaftlichen Berater Prof. Hans Giese als
„nicht unterkühlt genug“ abgelehnt.




Ja, so geschehen im so lauthals gepriesenen “Revolutionsjahr 1968”.,
als Jimi Hendrix mit dem Cover für “Electric Ladyland” für einen weiteren Skandal sorgte.

Oswalt Kolle, aufgrund dessen erfolgreicher Aufklärungsserie in der “Neuen Revue”der Film gedreht wurde, machte munter weiter bis ins hohe Alter.
Erklärte der älteren Generation
“Die Frau, das unbekannte Wesen”



...den Mann, ...


...und so manches mehr.
Auch er weilt mittlererweile nicht mehr unter uns.
Oswalt Kolle, der “Aufklärer der Nation” verstarb am 24. 9.2010



Die jüngeren Jahrgänge wandten sich indes bald Günter Amendts “Sexfront” zu